Beurteilung der Embryonenqualität bei IVF

Beurteilung der Embryonenqualität (Embryo-Grading) bei künstlicher Befruchtung (IVF)

Die Embryonenbewertung ist eine Methode, die nach einer künstlichen Befruchtung bei der Auswahl besten Embryonen für den Embryonentransfer behilflich ist. Bei einer IVF in Zypern werden die Eierstöcke der Patientin mit Medikamenten stimuliert, um mehrere Eizellen zu produzieren. Wenn die Eizellen zu einer bestimmten Größe herangewachsen sind, werden sie mittels Follikel Punktion entnommen. Nach der Eizellentnahme werden die Eizellen im Labor mit den Spermien des Partners (oder eines Spenders) mit der ICSI-Methode (Intrazytoplasmische Spermieninjektion) befruchtet. Die befruchteten Eizellen, jetzt Embryonen genannt, werden während ihrer Entwicklung regelmäßig überwacht und bewertet.

Die Embryonen bester Qualität werden fünf Tage nach der Eizellentnahme in die Gebärmutter der Patientin zurückgegeben. Am 5. Tag haben die Embryonen das Blastozysten Stadium erreicht. Dies ist das Entwicklungsstadium, indem der Embryo kurz vor dem Schlüpfen ist. Dadurch wird dem Embryo die Implantation in der Gebärmutter erleichtert.

Die Beurteilung der Qualität der Embryonen ist während einer IVF-Behandlung ausschlaggebend, denn anhand der Qualität können unsere Kinderwunsch-Mediziner entscheiden, welche Embryonen die besten Aussichten für eine Implantation haben.

Was ist Embryonen Qualität

Embryonenqualität ist die Fähigkeit eines Embryos, sich in der Gebärmutter einzunisten und zu einem gesunden Baby heranzuwachsen. Es ist ein Schlüsselfaktor für die Vorhersage des Schwangerschaftserfolgs bei IVF-Behandlungen. Die Übertragung der Embryonen von bester Qualität wird die Chance auf eine erfolgreiche Schwangerschaft erhöht.

Nach welchen Kriterien werden die Embryonen beurteilt?

Das Labor-Team der euroCARE IVF-Klinik bewertet die Embryonen, um festzustellen, welche die besten Chancen für eine Einnistung haben. Die Embryonenbewertung bei einer IVF-Behandlung ist eine nicht-invasive Methode zur Bewertung der Qualität der Embryonen und zur Auswahl nur der besten Embryonen für den Transfer. Unsere Embryologen bewerten auch die Wachstumsrate der Embryonen. Eine Rate, die als zu schnell oder zu langsam beschrieben wird, kann darauf hinweisen, dass ein internes Problem (Chromosomenanomalie) im Embryo vorliegt. Solche Embryonen werden sich nach der Übertragung mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in die Gebärmutterschleimhaut implantieren können, was zu Implantationsversagen und Fehlgeburten führt.

Die Embryonenbewertung in IVF-Zyklen wird im Spaltungsstadium (Tag 3) und im Blastozystenstadium (Tag 5) der Embryonalentwicklung durchgeführt. Die im Spaltungsstadium durchgeführte Embryonenbewertung konzentriert sich auf die Anzahl und das Aussehen der Zellen. Es wird nach der DNA-Fragmentierung geschaut, die aufgrund einer abnormalen Zellteilung vorkommen kann.

Beurteilung der Qualität

In der euroCARE IVF Klinik erhalten Patienten einen Bericht über die Qualität der Embryonen. Die Skala von 1 bis 5 beschreibt das Stadium der Embryonalentwicklung. Die Buchstaben neben der Ziffer geben die Qualität der Zellen an, wobei A eine ausgezeichnete Qualität anzeigt und D eine schlechte Qualität bedeutet. Somit ist ein Embryo, der mit 5AA beurteilt wurde, von bester Qualität. Unser Bewertungssystem bei IVF-Behandlungen hilft uns zu bestimmen, welche Embryonen übertragen und / oder eingefroren werden können.

Der Embryonentransfer findet in der Regel fünf Tage nach der Eizellentnahme statt (Blastozysten Stadium). Bei Embryonen im Blastozystenstadium wird ein Zahlengrad verwendet, um zu identifizieren, wann das Schlüpfen wahrscheinlich ist. Der Embryo schlüpft nach der Implantation in die Gebärmutter aus der Zona Pellucida (Hülle) und nistet sich in der Gebärmutterschleimhaut ein.

Vor dem Embryonentransfer wird Assisted Hatching (unterstütztes Schlüpfen) bei den ausgewählten Embryonen durchgeführt, um ihnen die Implantation zu erleichtern. Assisted Hatching wird verwendet, um die Schwangerschaftsraten zu verbessern, vor allem hilft diese Technik Patientinnen, die vorher mehrere fehlgeschlagene IVF-Zyklen hatten.

Die Buchstaben (A-D) bewerten die Qualität der Zellen in der inneren und äußeren Schicht der Embryonen.

Beurteilung am 3. Tag der Embryonalentwicklung

Tag-3-Embryonen befinden sich im Spaltungsstadium. Der Embryo teilt sich, aber seine Größe bleibt gleich. In der Tat haben Embryonen im Spaltungsstadium das gleiche Volumen wie das einer unbefruchteten Eizelle.

Embryonen teilen sich meist nicht synchron. Daher kann es sein, dass ein Embryo im Spaltungsstadium zwischen 2 und 8 Zellen aufweist. Solange jedoch die Wachstumsrate konstant bleibt, ist eine geringe Zellenanzahl kein Hinweis auf eine schlechte Embryonenqualität.

Manchmal kann während des Spaltungsstadiums ein kleiner Teil des Zytoplasmas (das Innere der Zelle) nicht in den neuen Zellen enthalten sein. Diese Teile eines Embryos werden Fragmente genannt. Aufgrund des Fehlens von genetischem Material (DNA) gelten Fragmente nicht als Zellen. Sie sind oft das Ergebnis einer abnormalen Zellteilung. Der Fragmentierungsgrad wird je nach Ausmaß und Ort der Fragmentierung als leicht (<10 %), mittel (10-25 %) und schwer (> 25 %) definiert. Die Fragmentierung wird verwendet, um das Implantationspotential eines Embryos vorherzusagen.

Die Embryonenteilung am 3. Tag der Embryonalentwicklung, hängt von der Anzahl und dem Aussehen der Zellen ab. Mit der Anzahl der Zellen wird auch die Geschwindigkeit des Embryonenwachstums gemessen. Wenn Embryonen normal wachsen, werden sie in diesem Stadium zwischen 6 und 10 Zellen haben.

GUT: 5 bis 6 Zellen (Tag 2), 8 bis 9 Zellen (Tag 3)

MITTEL: 4 Zellen (Tag 2); weniger als 8 Zellen (Tag 3)

SCHLECHT: weniger als 4 Zellen (Tag 2), weniger als 6 Zellen (Tag 3)

Das Aussehen wird anhand einer Bewertung von 1 bis 4 bewertet. Beispielsweise bestehen Embryonen mit einem Grad 1 aus gleich großen Zellen und enthalten keine Fragmente. Embryonen mit vier Punkten weisen andererseits einen mäßigen bis schweren Fragmentierungsgrad auf, die  Zellen können gleich oder ungleich groß sein.

Die Anzahl der Zellen in einem Embryo im Spaltungsstadium ist ein weitaus wichtigerer Faktor als der Fragmentierungsgrad. Beispielsweise hat ein Embryo im 8-Zell-Spaltungsstadium mit mäßiger Fragmentierung ein größeres Potenzial für das Wachstum zu einer Blastozyste als ein 4-Zell-Embryo vom Grad 2.

Beurteilung am 3. Tag der Embryonalentwicklung

Bis zum fünften Tag teilen sich die Embryonen weiter und die Anzahl der Zellen nimmt weiter zu. Im Blastozysten Stadium beginnen die Zellen, sich in zwei Gruppen zu differenzieren. Ein Zelltyp bildet die innere Zellmasse (ICM). Dieser Zellball wächst schließlich zum Fötus heran. Der andere Zelltyp ist das Trophectoderm Epithel (TE). Diese Zellen bilden die Plazenta.

TE-Zellen befinden sich außen und das ICM innen im Embryo. Sowohl TE- als auch ICM-Zellen sind notwendig, damit eine gesunde Schwangerschaft hergestellt werden kann. Wir verwenden für jeden Zelltyp eine Buchstaben-klasse zusammen mit einer Note, die das Wachstum eines Embryos angibt.

Die Einstufung von Embryonen nach einer künstlichen Befruchtung im Blastozystenstadium ist komplexer, da verschiedene Aspekte des Embryos berücksichtigt werden müssen. Eine Blastozyste wird nach mehreren Komponenten beurteilt. Andere Faktoren wie das Alter der Mutter, die Produktionsgeschichte und andere Informationen werden ebenfalls berücksichtigt, wenn eine Entscheidung über den optimalen Tag der Übertragung und die Anzahl der zu übertragenden Embryonen getroffen wird.

Embryonalentwicklung während einer IVF-Behandlung

Bei einer künstlichen Befruchtung (IVF Behandlung) in der euroCARE IVF Klinik werden die Eizellen in unserem Labor spezialisierten Labor befruchtet und bei der Entwicklung fünf Tage lang beobachtet. Die Eizellen werden aus den Eierstöcken der Patientin entnommen und mit der ICSI-Methode befruchtet. Diese Befruchtungstechnik wird als intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) bezeichnet und wird bei allen künstlichen Befruchtungen in der euroCARE IVF Klinik ohne zusätzliche Kosten angewendet.

Embryonen, die drei Tage im Labor kultiviert wurden, werden als Embryonen im Spaltungsstadium bezeichnet. Embryonen, die am fünften Tag nach der Befruchtung das fortgeschrittene Entwicklungsstadium erreichen, werden als Blastozysten bezeichnet.

Sobald die Embryonenbeurteilung abgeschlossen ist, informiert Sie unser Kinderwunsch-Spezialist über die Qualität Ihrer Embryonen. Sie werden mit ihm auch das Datum der Übertragung und die Anzahl der zu übertragenden Embryonen besprechen.

Stadien der Embryonalentwicklung

Zeitplan für die Embryonalentwicklung nach einer künstlichen Befruchtung (IVF):

• Tag 0: Befruchtung (ICSI)
• Tag 1: Bewertung der Befruchtung
• Tag 2: Zellteilung – der Embryo besteht aus 2 bis 4 Zellen
• Tag 3: Zellteilung – der Embryo hat aus 6 bis 8 Zellen
• Tag 4: Verdichtung – Morulabildung (16 bis 32 Zellen)
• Tag 5: Blastozysten Stadium (fortgeschrittener Embryo)

Embryonalentwicklung – Überblick:

• Tag 0: Befruchtung (ICSI)

Am Tag 0 ist der Tag der Eizellentnahme, wenn die reifen Eizellen aus den Eierstöcken der Patientin entnommen werden. Die entnommenen Eizellen werden nach der Entnahme folgend bewertet:

• Qualität –  Form und Homogenität der Eizelle
• Reife – Größe der Eizelle

Sobald die Qualitäts- und Reifegradbewertung abgeschlossen ist, findet die Befruchtung der hochwertigen, reifen Eizellen mittels der intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) statt. Die ICSI-Methode ist ein fortgeschrittenes Verfahren, bei dem einzelne Spermien in jede einzelne Eizelle injiziert werden. Bei der Anwendung des ICSI-Verfahrens besteht eine hohe Befruchtungsrate und die Embryologen haben mehr Kontrolle über den Befruchtungsprozess. Die befruchteten Eizellen werden in einen Inkubator gegeben, damit sie sich zu Embryonen entwickeln können.

• Tag 1: Beobachtung

Während der Inkubationszeit werden die Eizellen überwacht, um festzustellen, ob die Befruchtung stattgefunden hat. Zu diesem Zeitpunkt wird auch eine grundlegende chromosomale Bewertung durchgeführt, um festzustellen, ob zwei Vorkerne (einer vom Vater und einer von der Mutter) im Embryo vorhanden sind.

• Tag 2 & 3: Spaltungsstadium

Am zweiten Tag werden unsere Embryologen prüfen, ob sich die befruchteten Eizellen in mehrere Zellen teilen. Idealerweise hat ein Embryo in diesem Stadium 2 bis 4 Zellen. Das Volumen des wachsenden Embryos ändert sich nicht wirklich, es teilt sich nur in kleinere Zellen.

Embryonen werden am 3. Tag beurteilt. Idealerweise sollten die Embryonen jetzt 5 bis 10 Zellen haben. Die Symmetrie der Zellteilung ist ebenfalls wichtig, da sie die Wahrscheinlichkeit der Bildung von Blastozysten vorhersagt.

Der Embryotransfer kann am Tag 3 nach der Befruchtung geplant werden, wenn die resultierenden Embryonen die Qualitätsstandards für den Transfer erfüllen. In der Spaltungsphase werden folgende Faktoren berücksichtigt:

• Anzahl der Zellen
• Geschwindigkeit der Zellteilung
• Symmetrische Zellteilung
• Fragmentierung

Ein Embryonentransfer im Spaltungsstadium kann genauso erfolgreich sein wie ein Transfer im Blastozysten Stadium.

• Tag 4: Verdichtung (Morula)

Am 4. werden von Embryonen zwischen 12 und 50 Zellen erwartet. Zu diesem Zeitpunkt werden sie zu einem Zellball, der als Morula bezeichnet wird.

• Tag 5: Blastozystenstadium

Am 5. Tag der Entwicklung bildet sich der Embryo zur Blastozyste und hat 30  – 200 Zellen. Im Blastozystenstadium gibt es zwei Arten von Zellen:

• Innere Zellmasse – die Gruppe von Zellen, die zum Fötus werden.
• Trophectoderm – die Gruppe von Zellen, die die Plazenta bilden.

In diesem Entwicklungsstadium werden Embryonen entweder in die Gebärmutter der Patientin übertragen oder eingefroren (Kryokonservierung).

Bewertung der Lebensfähigkeit von Embryonen

Während dem gesamten Entwicklungsstadium überwachen wir die Embryonen, um ihr Wachstumspotenzial zu bewerten. Vor dem Embryonentransfer oder der Kryokonservierung führen wir eine endgültige Qualitätsbeurteilung durch.

Bei euroCARE IVF übertragen wir Embryonen normalerweise 5 Tage nach der Eizellentnahme. Bei der Embryo-Beurteilung wird nach den morphologischen Eigenschaften der Embryonen wie Fragmentierungsgrad, (a) symmetrische Zellteilung, Mehrkernbildung und Geschwindigkeit der Zellteilung geschaut.

Im Blastozysten Stadium der Embryonen untersuchen wir die inneren und äußeren Zellen und stufen diese von A bis C ein.

Die innere Zellmasse wird abhängig von der Zellzahl und Zellgröße bewertet:

• A – Ausgeprägte innere Zellmasse
• B – Sichtbare innere Zellmasse
• C – Nicht existierende innere Zellmasse

Trophektoderm

Dieser Teil des Embryos wird anhand der Anzahl der darin enthaltenen Zellen bewertet (A, B oder C). Embryonen mit mehr Zellen erzielen höhere Werte. Grad A deutet auf eine höhere Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Implantation hin. Grad B wird ebenfalls als angemessen angesehen, da er auf ein hohes Implantationspotential hinweist.

Unser erfahrenes euroCARE IVF Labor-Team wird für den Embryonentransfer die Embryonen von höchster Qualität auswählen, die Ihnen die besten Chancen auf eine Schwangerschaft bieten.

Embryonenbeurteilung und Erfolgsraten

Der Schwangerschaftserfolg bei IVF-Behandlungen ist von mehreren Faktoren abhängt, wie dem Alter des Patienten, dem Body-Mass-Index und der Ursachen der Unfruchtbarkeit (primär / sekundär).

Die Embryonenbewertung in IVF wird verwendet, um das Wachstums- und Entwicklungspotential des Embryos anzuzeigen.

Eine Studie, die im Fertility and Sterility Journal veröffentlicht wurde, zeigte, dass Embryonen, die eingestuft wurden zu folgenden Schwangerschaftsraten führten: ausgezeichnet = 65,0 %, gut = 59,3 %, durchschnittlich =  50,3 % und schlecht = 33,3 %. Die Schwangerschaftsraten waren nach der Übertragung einer Blastozyste mit einem Embryo der Klasse A oder B höher als in der Klasse C.

Obwohl die Embryobeurteilung nicht der einzige Grund für eine erfolgreiche IVF-Behandlung ist, haben hochwertige euploide (chromosomal normale) Embryonen höhere Schwangerschaftsraten.

Embryo Beurteilung in der euroCARE IVF Klinik

Die Embryonenbewertung ist eine wichtige Methode, bei der unser Kinderwunsch-Team  nur die besten Embryonen für den Embryonentransfer auswählt. Embryonen von guter Qualität haben eine höhere Chance auf eine Einnistung und eine Lebendgeburten-rate. Im Zusammenhang mit dem Alter und der Fruchtbarkeit der Patientin, kann unser Arzt die optimale Anzahl der zu übertragenden Embryonen bestimmen, um so der Patientin die höchsten Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu geben.